FRISCHE BLICKE auf die Stadt – Stadt-Bilder, Stadt-Modelle, Stadt bauen mit Kindern und Jugendlichen unterschiedlicher Herkunft (in den Jahren 2008 / 2009)
Ziel des Projekts Kinder und Jugendliche – darunter viele mit Migrationshintergrund – entwickeln Bausteine und Medien zum eigenen Stadtteil und ganz allgemein zu "der Stadt": Stadt-Bilder, Pläne, Modelle, Filme, Texte. Dies fördert eigenes Engagement in der Stadt, urbane Bildung und zugleich Schlüsselqualifikationen wie Lesen, Schreiben, Umgang mit technischen/elektronischen Medien, Präsentation, Organisation. Das Projekt soll Begabungen und Ressourcen wecken und öffentlich machen. Die Ergebnis-se können zugleich zu einer anderen Wahrnehmung der betreffenden Stadtteile und jungen Menschen beitragen. Ihr Blickwinkel kann dem Diskurs über Stadt neue Impulse geben. Es entstehen anschauliche, verständliche, begreifbare Medien und Bausteine, die das Thema "Stadt" auch für Menschen zugänglich machen, die weniger sprachgewandt sind oder nur geringe Deutschkenntnisse haben.
Aufgabe Kinder und Jugendliche für die Stadt zu interessieren und ihnen durch ernsthafte Arbeit die Möglichkeit zur Mitgestaltung zu geben, ist ganz wesentlich für die Gegenwart und Zukunft des Städtischen. Die Beteiligung bleibt unbefriedigend, wenn sie sich auf unverbindliche Aktionen wie das Erstellen von Wunschlisten und Entwerfen von Traumhäusern beschränkt. Besonders groß sind die Herausforderungen in benachteiligten Stadtteilen mit einer sozial sehr heterogenen Bewohnerschaft und vielen sozialen Schwierigkeiten. Diese werden vor allem als problematisch und defizitär wahrgenommen.
Umsetzung In mehreren Stadtteilen im Großraum Stuttgart – Programmgebiete der "Sozialen Stadt" – finden Workshops für ältere Kinder und Jugendliche statt. Dazu laden wir Kulturschaffende und sonstige engagierte Fachleute ein, um mit den Kindern und Jugendlichen an deren Projekten zu arbeiten.
Folgende Projekte sind in Arbeit:
Stuttgart-Giebel: "Wir bauen Zukunft" – Stadtteilmodell und Videoclips Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren haben im Kinder- und Jugendhaus unter Anleitung von Architekturstudenten ein Stadtteilmodell gebaut. Das Modell wird durch Videoclips ergänzt, die zeigen, wie die Kinder und Jugendlichen ihren Stadtteil wahrnehmen. Im Herbst werden besondere Orte herausgegriffen und Vorschläge zur Verbesserung erarbeitet, die gemeinsam so weit als möglich umgesetzt werden.
Stuttgart-Hallschlag - Hallschlag-Film Jugendliche sind als Redakteure im Hallschlag unterwegs und machen Portraits von Menschen und Orten aus dem Hallschlag, bei denen sie selbst die Fragen stellen. Eine Technik-Gruppe wird soweit ausgebildet, dass die Jugendlichen die Dreharbeiten als Ton- und Lichtassistenten begleiten können. Das Projekt wird von einer professionellen Filmemacherin (H. Schulz, Livingsigns) geleitet.
Stuttgart-Hallschlag - Poetry Slam In Workshops wird intensiv an Texten zu Stadtteil und Stadt und am Auftreten in dieser sehr "angesagten" und urbanen Ausdrucksform gearbeitet. Profis des U20-Slam-Stuttgart e.V. geben die notwendige Unterstützung. Den Abschluss bildet ein Poetry Slam (Dichterwettbewerb), in denen die Produkte präsentiert und nach bestimmten Regeln die besten gekürt werden. Er ist Teil eines Hallschlag-Festivals im Oktober 2008, bei dem die Ergebnisse der Stuttgarter Projekte präsentiert werden.
Waiblingen-Süd: "Geschichten und Geschichte" Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Schularten machen Reportagen in Text, Bild und ggf. Film über Menschen unterschiedlicher Generationen aus dem Stadtteil – wie sie hierher gekommen sind, wie sie Fuß gefasst haben, wie sie jetzt hier leben. Ergebnis soll eine Ausstellung und Broschüre sein.
Eine Dokumentation und Präsentation wird die "Frischen Blicke" in anschaulicher Form zusammenfassen. Kultur in benachteiligten Stadtteilen soll zur gemeinsamen Sache vieler werden – es haben sich bereits neue Kooperationspartner gefunden.
Zitat: Es geht um einen anderen Blick auf die Stadt: den Blick von Kindern und Jugendlichen als Stadtbürgerinnen und Stadtbürger von heute und morgen; um einen anderen Blick auf die Interessen und Begabungen der Kinder und Jugendlichen mit ihren unterschiedlichen Herkünften; und um einen anderen Blick auf die Qualitäten einer dezidiert städtischen Kindheit und Jugend. Gabriele Steffen
Projektträger Weeber+Partner, Institut für Stadtplanung und Sozialforschung
Internet: Nationale Stadtentwicklungspolitik - Frische Blicke auf die Stadt
Ansprechpartner
Weeber+Partner Institut für Stadtplanung und Sozialforschung
wpstuttgart@weeberpartner.de
Landeshauptstadt Stuttgart
Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung
Stadt Waiblingen
Fachbereich Bürgerengagement
Kinder- und Jugendhaus Giebel
weilimdorf@jugendhaus.net